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Wir tauchen direkt ein – mit einer Nachricht, die die Raumfahrtwelt erschüttert hat: Jared Isaacman, der charismatische Milliardär, private Astronaut und Kopf des Polaris Programms, wird doch nicht NASA-Administrator. Was ist passiert? Wer hat da die Fäden gezogen, und was bedeutet das für die Zukunft der Raumfahrt? Packen wir es an!
Jared Isaacmans NASA-Nominierung zurückgezogen – ein politisches Drama
Am 31. Mai 2025, nur Tage vor der geplanten Bestätigung durch den US-Senat, zog US-Präsident Donald Trump die Nominierung von Jared Isaacman als NASA-Administrator zurück. Eine Entscheidung, die wie ein Meteorit einschlug und die Raumfahrt-Community in Aufruhr versetzte. Er galt in der Branche als der ideale Kandidat für den Posten. Isaacman, bekannt als Gründer von Shift4 Payments und Draken International und Kommandant der privaten SpaceX-Missionen Inspiration4 und Polaris Dawn, war für viele die Hoffnung auf eine frische, innovative Führung bei der NASA.
Doch warum wurde seine Nominierung gekippt? Wer hatte seine Finger im Spiel, und was sagt Isaacman selbst dazu? Wir haben die Fakten zusammengetragen.
Die offizielle Begründung: „Prior associations“ und „America First“
In einer knappen Mitteilung auf Truth Social erklärte Trump, er habe Isaacmans Nominierung „nach einer gründlichen Überprüfung früherer Verbindungen“ zurückgezogen. Der neue Kandidat müsse „vollständig mit der America-First-Agenda“ übereinstimmen und werde bald angekündigt. White-House-Sprecherin Liz Huston betonte, der nächste NASA-Chef solle Trumps „kühne Mission, die amerikanische Flagge auf dem Mars zu pflanzen“, vorantreiben. Doch was genau verbirgt sich hinter den vagen Worten „prior associations“?
Die Hintergründe: Politische Loyalität und Musks Schatten
Isaacman, der 2021 die erste rein zivile Orbitalmission Inspiration4 und 2024 die bahnbrechende Polaris Dawn mit dem ersten privaten Weltraumspaziergang finanzierte und kommandierte, war eine unkonventionelle Wahl. Als enger Partner von SpaceX und Elon Musk weckte er bei einigen Senatoren Misstrauen. Während seiner Anhörung vor dem Senate Committee on Commerce, Science, and Transportation im April 2025 wurde er wiederholt zu seiner Beziehung zu Musk befragt. Isaacman betonte, er sei „nicht eng mit Musk befreundet“ und würde als NASA-Chef allein im Interesse der Agentur handeln.
Trotzdem blieb der Verdacht, er könnte SpaceX bevorzugen – ein Problem, da SpaceX zahlreiche NASA-Verträge hat, etwa für die Artemis-3-Mondlandung.
Ein weiterer Knackpunkt war Isaacmans politische Vergangenheit. Laut The New York Times störte sich Trump an Spenden, die Isaacman in der Vergangenheit an demokratische Politiker und politische Aktionskomitees geleistet hatte, darunter eine Spende von 500 Dollar an den ehemaligen Abgeordneten Dennis Ross (2016). Auch die zwei Millionen Dollar für Trumps Amtseinführung 2025 konnten diese 500 Dollar Spende nicht aufwiegen. Diese „prior associations“ scheinen für Trump ein rotes Tuch gewesen zu sein, obwohl er in seiner Regierung auch ehemalige Demokraten wie Robert Kennedy oder Tulsi Gabbard toleriert.
Wer hat lobbyiert?
Ein entscheidender Faktor war offenbar der Einfluss von Laura Loomer, einer rechtsnationalen Aktivistin und inoffiziellen Beraterin Trumps. Stunden vor der offiziellen Ankündigung postete Loomer auf X, dass „Deep State operatives“ versuchten, Isaacmans Nominierung zu sabotieren, und spekulierte, die Entscheidung könnte eine Retourkutsche gegen Musk sein. Der Zeitpunkt ist auffällig: Isaacmans Rückzug fiel mit dem Ende von Musks 130-tägiger Tätigkeit als „special government employee“ im Department of Government Efficiency (DOGE) zusammen. Musk, der Isaacman für den NASA-Posten empfahl, hatte in den letzten Monaten Spannungen mit Trump, was Gerüchte über eine „koordinierte Attacke“ gegen Musks Verbündete nährte.
Laut CNN Berichten soll Sergio Gor, Director of the White House Presidential Personnel Office die primäre treibende Kraft hinter dem Rückzug der Nominierung gewesen sein.
Senator Tim Sheehy (Republikaner, Montana), der Isaacman bei seiner Anhörung unterstützte, sprach sich klar gegen die Entscheidung aus: „Ich war stolz, Jared vorzustellen, und lehne Versuche ab, seine Nominierung zu torpedieren.“ Doch die Stimmen der Gegner, angeführt von MAGA-treuen Akteuren wie Gor, waren offenbar lauter. Einige Quellen spekulieren, dass Isaacmans gemäßigte Haltung – etwa sein Widerstand gegen massive Kürzungen im NASA-Wissenschaftsbudget – ihn für Trumps Hardliner untragbar machte.
Isaacmans Reaktion: Optimismus trotz Rückschlag
Isaacman selbst reagierte auf X mit einer bemerkenswert positiven und reflektierenden Nachricht. „Die letzten sechs Monate waren aufschlussreich und, ehrlich gesagt, ziemlich aufregend“, schrieb er. „Ich habe einen tieferen Respekt für die Komplexität der Regierung und die Last, die unsere politischen Führer tragen.“ Er betonte die Hingabe der Senatoren beider Parteien, die während seiner Anhörung „ihre Bereitschaft zeigten, für die weltweit erfolgreichste Raumfahrtagentur zu kämpfen“. Abschließend zeigte er sich zuversichtlich: „Ich habe meine letzte Mission nicht geflogen – in welcher Form auch immer das sein mag – und bin unglaublich optimistisch, dass die größten Tage der Menschheit im All noch bevorstehen.“
Seine Worte klingen nicht nach Bitterkeit, sondern nach Entschlossenheit. Isaacman, der mit Polaris Dawn Geschichte schrieb, indem er als erster privater Astronaut einen Weltraumspaziergang absolvierte, scheint bereit, seine Energie wieder in private Projekte zu stecken.
Unser Standpunkt: Isaacman gehört in die Privatwirtschaft
Die Entscheidung, Isaacman zurückzuziehen, ist ein Schlag für die NASA – besonders in einer Zeit, in der die Agentur mit einem vorgeschlagenen 24-prozentigen Budgetschnitt konfrontiert ist, der laut The Planetary Society ein „extinction-level event“ für die Wissenschaftsprogramme sein könnte. Isaacman hätte mit seiner Erfahrung als Unternehmer und Astronaut frischen Wind in die NASA bringen können. Doch ehrlich gesagt: Vielleicht ist das ein Segen in Verkleidung. In Washingtons politischem Dickicht, wo Loyalität oft wichtiger ist als Kompetenz, wäre Isaacman womöglich an bürokratischen Fesseln gescheitert. In der Privatwirtschaft, mit seinem Polaris Programm und der geplanten ersten bemannten Starship-Mission, kann er die Raumfahrt
direkter und freier vorantreiben.
Der Silberstreif? Jared ist zurück bei dem, was er am besten kann: Grenzen sprengen, ohne sich von politischen Scharaden bremsen zu lassen.
Sneak Peek: Nächstes Video (08.06.2025) – Stoke Space
In unserem nächsten Video am 8. Juni tauchen wir in die Welt von Stoke Space ein – einem Underdog, der die Raumfahrt mit der vollständig wiederverwendbaren Nova-Rakete revolutionieren will. Mit Full-Flow-Staged-Combustion Methan-Triebwerken in der ersten Stufe, einem innovativen Ring von 30 Hydrolox-Brennkammern in der Oberstufe, einem aktiven Hitzeschild und der Unterstützung von Bill Gates und der US Space Force plant Stoke, tägliche Starts für unter eine Million Dollar zu ermöglichen. Kann dieses Start-up SpaceX Konkurrenz machen? Freut euch auf technische Tiefen und eine inspirierende Geschichte!
Letztes VideoIn unserem letzten Video vom 01.06.2025 behandeln werfen wir einen Blick auf die spannendsten Raumstationsprojekte unserer Zeit. Axiom, Starlab, Haven-1, Orbital Reef, sowie die ISS, die chinesische und die geplante indische Raumstation.
Hier geht es zum Video:
https://youtu.be/QxUyUGyxv4A
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