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Project Kuiper’s zweiter operativer Start – Auf dem Weg zu 578 Satelliten
Am 23. Juni 2025 hob eine United Launch Alliance (ULA) Atlas V 551 (eine der letzten 14) um 10:54 UTC erfolgreich vom Space Launch Complex 41 in Cape Canaveral ab und brachte mit der Mission KA-02 die zweite Charge von 27 Project Kuiper-Satelliten in eine 630-km-Umlaufbahn. Damit steigt die Anzahl der im Orbit befindlichen operativen Satelliten auf 54, neben den zwei Prototypen (KuiperSat-1 und -2) von 2023 und den 27 aus der ersten Mission (KA-01) vom 28. April 2025.
Amazon plant eine Konstellation von 3.236 Satelliten, verteilt auf 98 Bahnebenen in Höhen von 590, 610 und 630 km, und muss gemäß FCC-Lizenz bis zum 30. Juli 2026 mindestens 1.618 Satelliten (50 %) starten und betreiben, die restlichen bis Juli 2029.
Mit der Atlas V sind pro Start 27 Satelliten möglich, während New Glenn (bis zu 61), Vulcan (bis zu 45) und Ariane 6 (35–40, je nach Konfiguration) mehr tragen könnten. Um die 1.618-Satelliten-Marke zu erreichen, wären theoretisch etwa 60 Starts mit Atlas V nötig – realistischer mit den leistungsstärkeren Raketen etwa 30–40 Starts in den nächsten 13 Monaten. Bisher wurden zwei erfolgreiche Atlas-V-Starts durchgeführt, mit sechs weiteren geplant, plus 38 Vulcan-, 18 Ariane-6- und 12 New-Glenn-Starts (mit Option auf 15 mehr) sowie drei Falcon-9-Missionen, die auf Druck der Amazon-Aktionäre erworben wurden.
Allerdings sind Vulcan, Ariane 6 und New Glenn noch dabei, ihre Startfrequenz zu steigern, was die Zeitpläne belastet. Der erste Ariane-6-Start für Kuiper wird erst Ende 2025 erwartet, New Glenns zweiter Flug ist für August 2025 geplant, und Vulcan steht nach einer SRB-Anomalie in der zweiten Mission (Oktober 2024) vor Verzögerungen.
Realistisch könnten bis Juli 2026 etwa 15–20 Starts stattfinden, basierend auf aktuellen Raten (z. B. zwei Atlas-Starts in zwei Monaten) und der Ramp-up-Zeit neuer Raketen. Das würde etwa 400–500 Satelliten bedeuten – deutlich unter den 1.618 benötigten. Eine FCC-Verlängerung ist wahrscheinlich, wenn Amazon Fortschritt zeigt, aber ohne Beschleunigung droht eine Reduktion der Lizenz. Service startet bei 578 Satelliten; bei aktuellem Tempo könnte dies Ende 2026 oder Anfang 2027 möglich sein, vorausgesetzt, die Produktion in Kirkland (bis zu fünf Satelliten täglich) und Logistik in Florida skalieren rechtzeitig.
Hier geht es zu meinem Video über Mega-Satellitenkonstellationen:
https://youtu.be/hNka0XLGl1w
Vor Flug 10: Explosion zerstört Schiff und Testanlage
Am 18. Juni 2025 um 23:00 Uhr Ortszeit explodierte Starship 36 in der Masseys-Testanlage in Starbase, Texas, während der Vorbereitung für einen Static Fire-Test mit allen sechs Raptor-Triebwerken. Nur zwei Tage nach einem erfolgreichen Single-Engine-Static-Fire, der eine In-Flight Relight simulierte, ging das Fahrzeug in einem gewaltigen Feuerball auf. Videoaufnahmen von NASASpaceflight, LabPadre und Dwise Cinema zeigen eine weiße Lichtwand, gefolgt von einer gewaltigen Pilzwolke. Die Anomalie begann, als das Fahrzeug mit flüssigem Sauerstoff (LOX) vollgetankt war und etwa 5 % der Methankapazität für den Static Fire geladen wurde.
Laut Elon Musk und des offiziellen SpaceX-Statements vom 19. Juni 2025 deutete die erste Analyse auf ein Versagen eines Stickstoff-COPV (Composite Overwrapped Pressure Vessel) im Nasenbereich hin, was zum RUD (Rapid Unscheduled Disassembly) und mehreren Bränden führte. Bilder vom Tag darauf zeigen schwere Schäden an Tanks, Teststand und Anlage; nur Überreste eines Raptor-Triebwerks und anderes Altmetall zeugen von Ship 36. Scott Manley bestätigt eine Deflagration – ein schnelles Verbrennen ohne Schockwelle – und vermutet einen Überdruck im Header-Tank oder einen Flüssigkeitshammer-Effekt in den Downcomer-Rohren, beginnend im Hitzeschild-Bereich.
SpaceX betont, dass keine Verletzten gemeldet wurden, die Sicherheitszone gehalten wurde und keine Gefahr für das Rio Grande Valley besteht. Toxizitätstests zeigen keine Risiken durch Trümmer, die teilweise bis Mexiko flogen, wie RaptorRoostTX-Aufnahmen belegen.
Was bedeutet das für Flug 10?
Der Masseys-Teststand, essenziell für kryogene Tests und Static Fires, ist beschädigt, wie Luftaufnahmen von What About It und RGV Aerial Photography zeigen. Manley sieht im V2-Design möglicherweise zu starke Optimierungen oder einen Testprozessfehler; ein Designfehler der V2-Schiffe oder ein Zufallstreffer durch das COPV-Versagen (auch bei anderen Missionen möglich) bleibt Spekulation. Die FAA verlangt keine Untersuchung für Bodentests, aber SpaceX’s Analyse und Reparaturen dauern. Ship 37, der Ersatz, benötigt Triebwerke, Hitzekacheln und Tests (zwei bis vier Wochen), doch der beschädigte Masseys-Stand ist der Engpass.
SpaceX könnte temporäre Lösungen nutzen, wie sie es bisher oft getan haben, und plant vermutlich eine zweite Testanlage für Redundanz, angesichts zukünftiger Tests. Vor der Explosion war der 29. Juni 2025 für Flug 10 geplant; wir schätzen nun Mitte bis Ende August 2025, abhängig von Reparaturen und Ship 37. Booster 16, nach einem Static Fire am 6. Juni mit Hot-Stage-Ring-Installation in der Werkstraße, und Pad 1 sind bereit. Ziel bleibt Wiederverwendbarkeit mit Booster-Fang und Hitzeschild-Tests.
Trotz Rückschlags expandiert SpaceX in Florida mit 1,8 Milliarden Dollar. Am SLC-37 wurden am 12. Juni 2025 die alten Delta IV Heavy Türme gesprengt für zwei Starship-Türme für bis zu 76 Starts jährlich; ein EIS vom Juni 2025 unterstützt dies. LC-39A wird 2025, oder 2026 fertig, eine zweite Starfactory und eine 76.000 m² große Gigabay bis Ende 2026. Der erste Start aus Florida ist für Dezember 2026 oder Januar 2027 zu erwarten, da Genehmigungen Zeit brauchen.
In Starbase baut Linde eine 100-Millionen-Dollar-ASU (Air Spearatin Unit) für Sauerstoff und Stickstoff, ergänzt durch eine geplante SpaceX-ASU gegenüber der Startanlage. Die Gigabay entsteht nach Abriss der High Bay, die Starfactory-Erweiterung könnte eine Hitzekacheln-„Bäckerei“ werden.
Diese Infos habe ich auch in ein Video gepackt: https://youtu.be/_QqhjxsbnFA
Sneak Peek: Kommende Videos Aftermath der Starship-Explosion und Starbase-Infrastruktur: Ein tiefer Blick auf die Folgen und den Ausbau in Texas.
GNSS & PNT – Global Navigation Satellite Systems und Position, Navigation, Timing: Wie Satellitennavigation die Zukunft prägt.
Letztes VideoIn unserem letzten Video vom 22. Juni beschäftigen wir uns mit dem HAVOC Konzept der NASA, das vorsieht Luftschiffe in die Wolken der Venus zu schicken.
https://youtu.be/YIMAvlROTA4
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